Bei der Projektion werden eigene Lernthemen auf Personen des persönlichen Umfeldes projiziert, die dadurch praktisch niemals bearbeitet werden. In der Regel ärgert man sich maßlos über konkrete Unzulänglichkeiten eines Gegenübers, missachtet jedoch die „Spiegelfunktion“ anderer Menschen, die auf eigene Problematiken hinweist. Es gibt Menschen, die auf diese Weise konsequent andere Personen für alles Negative verantwortlich machen. Letztendlich leiden dadurch nicht nur alle Sozialkontakte, sondern vor allem bleibt die eigene Entwicklungsblockade (mit den entsprechenden Negativ-Erfahrungen) bestehen.
Uneinsichtigkeit
Damit eng verknüpft ist die Uneinsichtigkeit, denn viele halten an ihren bisherigen Entscheidungen, Denk- und Verhaltensmustern fest, manchmal um sich selbst nicht in Frage zu stellen. Für sie bedeutet eine Korrektur vielmehr das Eingestehen von Fehlern und falschen Bewertungen, die mit Schwäche und Unvermögen gleichgesetzt werden. Doch im Verlauf von Lernprozessen ist ein Differenzieren, Korrigieren und Erweitern unbedingt notwendig, weil komplexe Inhalte und Zusammenhänge nur auf diese Weise erfasst werden können. Gleichzeitig fürchten vor allem Menschen im höheren Lebensalter, an Ansehen und Stärke zu verlieren, wenn sie Aufgeschlossenheit und Wissensdrang zeigen und bisherige Denkweisen verändern. Stattdessen ist (lebenslange) Lernbereitschaft die Voraussetzung, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Fehlersuche
Bei der Fehlersuche konzentriert man sich auf Fehler und Defizite, entweder nur bei sich selbst (Selbsterniedrigung, Minderwertigkeit), vor allem bei anderen (Dauerkritik, Verurteilung) oder grundsätzlich (Negativität). Durch die gedankliche Fokussierung werden in den persönlichen Erfahrungen vor allem diese Fehler und Defizite vor Augen geführt. Die Folgen sind zahlreiche Negativ-Emotionen, die nur mit einem Perspektivwechsel und der Aufgabe dieser falschen Grundeinstellung korrigiert werden können.