1. Entstehung von Langzeitdefiziten und Handicaps
Kein Pferd entwickelt „aus heiterem Himmel“ Langzeitdefizite und Handicaps, sondern seine körpereigenen Ausgleichsmechanismen waren bereits lange Zeit überfordert. Haltung und Training haben dabei einen dermaßen großen Einfluss, dass sie unbedingt in die Therapie(n) miteinbezogen werden müssen. Nimmt man über längere Zeit Mängel in Haltung oder Reiten in Kauf, werden sie sich früher oder später negativ auf die Gesundheit des Pferdes auswirken. Außerdem kann man auch bei vorhandenen Körperschäden viel erreichen, etwa durch eine verbesserte Haltung (z. B. mehr Schrittbewegung), durch eine optimierte Fütterung (z. B. mehr Raufutter), mit einem gezielten Aufbautraining (z. B. Dehnungsübungen) und ausgewählten (alternativen) Therapiemethoden.
2. Kombination mehrerer Therapien
Grundsätzlich sollte man effektive Therapien kombinieren können, wie Pflanzenheilkunde und Bioresonanz mit schulmedizinischen Maßnahmen, damit ein Behandlungsverlauf nicht unnötig in die Länge gezogen wird und vor allem die Schmerzbelastung möglichst gering bleibt. Verschleißerscheinungen, z. B. an Gelenken, entstehen nicht automatisch durch hohes Alter, sondern durch muskuläre Defizite, die den Bewegungsapparat nicht genügend stützen. Da sie durch den Abbau der Knorpelmasse mit Schmerz einhergehen, kann ein (chemisches) Schmerzmittel angezeigt sein, bis die Muskulatur durch ein gezieltes Aufbautraining wieder gestärkt ist. Naturheilkundliche Therapien unterstützen dabei Entgiftung und Regeneration sämtlicher Körperstrukturen und verhindern Autoimmunprozesse, die zu weiteren Verschlimmerungen führen.
3. Dauermedikamente
Sind aufgrund der Defizite Dauermedikamente notwendig, wie Schmerzmittel, Cortison u. a., sollten Nebenwirkungen durch Begleittherapien aufgefangen werden. Jede Schmerzmedikation greift die Magenschleimhäute an und muss daher durch entsprechende Mittel unterstützt werden. Bei häufigen Antibiotikabehandlungen wird eine regelmäßige Darmsanierung unverzichtbar, weil sich sonst massive Stoffwechselentgleisungen nicht verhindern lassen. Sind ständige Cortisongaben notwendig, wird allerdings früher oder später die körpereigene Cortisolproduktion eingestellt. Das Entgleisen des Hormonhaushaltes lässt sich dann auch mit effektiven Naturheilverfahren nicht mehr aufhalten. Deshalb sollte man Dauermedikationen möglichst lange hinauszögern und alle chemischen Mittel durch pflanzliche und andere naturheilkundliche Präparate ergänzen.
4. Altersweide oder nicht?
Viele Pferdebesitzer sind der Meinung, die Ideallösung für ihren Senior (oder Frührentner) in ganztägigem Weidegang und „Dauer-Arbeitslosigkeit“ gefunden zu haben. Dabei nehmen Schmerzbelastungen durch den Muskelabbau noch zu, denn das Pferd bewegt sich in der Regel zu wenig, auch nicht bei weitläufiger Offenstallhaltung. Bisher konnten Gelenke und Wirbelsäule noch durch trainierte Muskeln einigermaßen gestützt und vor weiterem Verschleiß bewahrt werden. Nun findet keinerlei Dehnung und (angepasste) Belastung mehr statt und das Pferd kann seinen Muskulaturstatus nicht mehr aufrechterhalten. Dazu kommen die (schwierige) Integration in eine neue Pferdegruppe und der Verlust der Bezugsperson, denn nur in Ausnahmefällen kann der Senior täglich besucht werden. Wenn ein Pferd-Reiter-Team über Jahre (fast) jeden Tag zusammen verbracht hat, kann der Besitzer seine Entscheidung zwar rational begründen, aber das Pferd wird aus seiner gewohnten Umgebung gerissen und hat gleichzeitig keinen intensiven Kontakt mehr zu seinem Menschen.
5. Betreuung eines Seniors
Stattdessen lässt sich die umfassende Betreuung eines Pferdeseniors (oder Frührentners) im heimatlichen Stall gut organisieren, denn in einer weitläufigen Offenstallhaltung (z. B. mit anderen Senioren oder ruhigen Vertretern), mit ausgewählten Therapien und einem entsprechenden Bewegungsprogramm kann man noch viel erreichen. Vor allem Dressurarbeit sollte auf dem Trainingsplan jedes Dauerpatienten stehen, denn Dehnungs- und Kräftigungsübungen erhalten weitestgehend die Muskelkraft, durch die Gelenke und Wirbelsäule gestützt werden. Meistens muss man die Aufwärmzeiten verlängern und mehr Pausen in der Arbeitsphase einlegen, aber eine gut durchtrainierte Muskulatur verhindert Verschlimmerungen und weitere Schäden. Zusätzlich senkt sich das allgemeine Verletzungsrisiko, denn Bänder und Sehnen in Gelenknähe halten unvorhergesehenen Belastungen besser stand. Das Herz-Kreislaufsystem und die Durchblutungsverhältnisse werden durch die regelmäßige Arbeit unterstützt. Man sollte aber Überforderungen vermeiden und auf Regelmäßigkeit achten, denn Reitpausen von mehr als vier Tagen begünstigen Muskelkater und Zerrungen. Bei einer intensiven Bindung zwischen Pferd und Besitzer wird der (Früh-)Rentner nicht einfach „weggestellt“, sondern findet neue Aufgaben als Therapiepferd, Lehrpferd unter einem Reitanfänger oder „ruhender Pol“ bei der Arbeit mit Jungpferden.
6. Herzschwäche
Viele Pferde entwickeln im Alter Herzschwächen, sollten aber nicht (abrupt) aus dem Trainng genommen werden. Manchmal entstehen sie durch verschleppte Erkältungskrankheiten und lassen sich dann gut therapeutisch beeinflussen. In einer weitläufigen Offenstallhaltung können die Pferde sich den ganzen Tag moderat bewegen und fördern dadurch Kreislauffunktion, Durchblutung und Darmtätigkeit. Mit Kräutern, wie Weißdorn, Herzgespannkraut und Gingko, kann man das Herz-Kreislaufsystem dauerhaft unterstützen, zusätzliche Kräuter für Stoffwechsel und andere Organsysteme können bei Bedarf gegeben werden. Gleichzeitig sollte man den Senior durch regelmäßige Arbeit fit halten, an guten Tagen unter dem Reiter, an schlechten Tagen durch Bodenarbeit und Longieren. Vor allem die Dehnung der Muskulatur und der Konditionserhalt stehen dabei im Vordergrund, allerdings muss man unbedingt Überforderungen vermeiden und auf Regelmäßigkeit achten. Sporadische Ausritte sind eher ungünstig, weil sich die Reitmuskulatur zu sehr abbaut. Muskelkater und Zerrungen entstehen durch Reitpausen von mehr als vier Tagen, ein Senior zeigt steife Bewegungen bereits nach zwei Tagen ohne gezielte Dehnungsgymnastik.
7. Arthrose
Bei Arthrose sollte man die weitere Zerstörung der Gelenkstrukturen zumindest aufhalten. In jedem Fall sollte man mit einer Bioresonanztherapie vorhandene Autoimmuntendenzen, Entzündungen und Verschlackungen beseitigen. Andererseits sollte ein Arthrosekranker jederzeit einem Tierarzt vorgestellt werden, wenn die Schmerzbelastung gestiegen ist und das Pferd nur noch herumsteht. Eine großzügige Offenstallhaltung mit Bewegungsanreizen hilft, die Durchblutung und Beweglichkeit der Gelenke zu fördern. Durch Ergänzungen mit Teufelskralle, Hagebutte, Kurkuma, Grünlippmuschel und Löwenzahnwurzel kann man gezielt die Gelenke unterstützen. Gleichzeitig muss man unbedingt korrekte Dehnungs- und Kräftigungsübungen durchführen, an schlechten Tagen an der Hand, an guten Tagen unter dem Reiter. Damit wird die Muskelkraft weitestgehend erhalten, durch die Gelenke und Wirbelsäule gestützt werden. Meistens müssen die Aufwärmzeiten verlängert und mehr Pausen in der Arbeitsphase eingelegt werden, aber eine gut durchtrainierte Muskulatur kann Verschlimmerungen und weitere Schäden am besten verhindern.
8. Cushing-Syndrom
Beim Equinen Cushing-Syndrom kommt es zu verschiedenen Symptomen, die häufig vereinzelt auftreten und dadurch eine richtige Diagnose verzögern. Der vermehrte Durst und Urinabsatz bleiben oft unbemerkt und der Muskelabbau mit einer relativen Fettzunahme wird dem Alter zugeschrieben. Die Stoffwechselsymptome wie Magenprobleme, Abmagerung, Durchfall und Kotwasser sind ebenso häufig Primärerkrankungen des Verdauungssystems und verlangen einen angepassten Futterplan. Hufprobleme werden ohnehin selten im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen gesehen und auch Herz-Kreislaufsymptome können viele Ursachen haben. Die Hauterscheinungen mit einem extrem langen Fell und verzögertem Fellwechsel sind allerdings deutliche Hinweise auf ein Cushing-Syndrom, manchmal kommen Mauke und Pilzbelastungen hinzu. Deshalb werden Frühstadien in der Regel nicht erkannt und bei Behandlungsbeginn bestehen die Regulationsstörungen von Nebennieren und Hypophyse längere Zeit. Durch chemische Dauermedikamente werden die Symptome gelindert, doch Organschäden und Leistungsschwächen schreiten weiter fort. Stattdessen kann man mit einer Kombination aus Bioresonanztherapie und angepassten Trainingskonzepten viel erreichen.
9. Hufrehe
Bei Hufrehe handelt es sich um Durchblutungsstörungen, die durch Fütterungsfehler (zu viel Kohlenhydrate) in Verbindung mit zu wenig Freilauf und Arbeit entstehen. Außerdem gilt Hufrehe als Begleitsymptom von Metabolischem und Cushing-Syndrom, weil die Stoffwechselentgleisungen zu Störungen der Insulinausschüttung bzw. -resistenz führen. Nachfolgend kommt es zu Schäden an Blutgefäßen und je kleiner diese Gefäße sind, desto größer ist die Gefahr des kompletten Verschlusses. Bei Pferden befindet sich in der Huflederhaut ein System aus feinsten Blutgefäßen, das durch Anschwellen innerhalb der Hornkapsel eine sofortige Schmerzreaktion auslöst. An anderen Stellen verursachen verhärtete Arterien und „ausgeleiherte“ Venen nicht solche Schmerzen, weil sich das umliegende Gewebe ausdehnen kann. Gefäßveränderungen in der Huflederhaut haben aber fatale Auswirkungen, denn das relativ feste Hufhorn lässt keine Verbreiterung zu und weitere Blutgefäße werden gequetscht und abgedrückt. Danach wird das Hufbein mechanisch aus seiner normalen Position verdrängt und die Chancen auf Schmerzfreiheit werden für das Pferd gering. Die Gefäßveränderungen führen zu einer Entzündung und Schwellung der Huflederhaut, bis das Hufbeins absinkt oder rotiert. Ab diesem Zeitpunkt wird das Pferd dauerhaft zum (Früh-)Rentner, denn starke Schmerzen und veränderte Gliedmaßenstellung verbieten jede reiterliche Belastung. Therapeutisch hat man nur eine Chance, wenn man bereits die allerersten Anzeichen (klammer Gang) umfassend und ganzheitlich behandelt. Mit einer Bioresonanztherapie müssen der Stoffwechsel und mögliche andere Verursacher korrigiert und die Durchblutung verbessert werden.